Die Arbeiter des öffentlichen Dienstes in Genf sind gegen die Angriffe der Genfer Regierung in den Streik getreten. Warum es in diesen Kämpfen Kommunisten braucht und was du an deinem Arbeitsplatz tun musst, um deine Kollegen um ein kommunistisches Programm zu mobilisieren.

«Ohne Streik haben wir keinen Einfluss auf die Entscheidung», erklärt Corentin, der als Betreuer in einer Werkstatt für Beeinträchtigte arbeitet. Die Schlussfolgerung, dass es notwendig ist, sich gegen die Angriffe des Regierungsrates zu mobilisieren, teilen seine Kollegen im öffentlichen Dienst in Genf. Rund 1.000 Beamte aus vielen Sektoren – von der Verwaltung bis zum Gesundheitswesen – streikten am 14. November. Sie verlängerten den Streik am 23. November und kündigten an, ihn auch im Dezember fortzusetzen.

Das geplante kantonale Budget für 2024 sah keine Indexierung der Löhne an die Inflation vor. Nach Verhandlungen wurde eine Erhöhung um 1 % vorgeschlagen. Dies ist angesichts einer Inflationsrate von mehr als 2 % (8 % auf Lebensmittel) und steigender Lebenshaltungskosten völlig unzureichend.

In Reaktion auf diesen Angriff fordern die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes eine Lohnerhöhung von 5 %. «Unsere Kaufkraft sinkt und unsere Arbeitsbedingungen verschlechtern sich», erzählt Corentin von den Konsequenzen. Sein Team kann die Integrationsarbeit nicht mehr leisten, sie haben kaum genug Ressourcen, um die Produkte zu kontrollieren und zu korrigieren. Seit kurzem ist eine seiner beiden Kollegen krankgeschrieben, was die Arbeit noch belastender macht.

Wer bezahlt die Krise?
All diese Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen müssen im Kontext der organischen Krise des Kapitalismus eingeordnet werden. Die Schweizer Unternehmen sehen sich einer immer stärkeren Konkurrenz ausgesetzt. Protektionismus, steigende Zinsen und Schulden bedrohen ihre Profite und ihre Wettbewerbsfähigkeit. Die Kapitalisten müssen daraufhin die Ausgaben senken.

Sie brauchen einen billigen Staat und müssen die Steuern senken, um die Kosten zu reduzieren. Die notwendigen Konsequenzen sind Sparmassnahmen und Budgetkürzungen wie zuletzt im Kanton Genf. Dies ist weder der erste noch der letzte Angriff. Mit der Verschärfung der Krise des kapitalistischen Systems werden sie noch härter und häufiger werden. Wie zum Beispiel das geplante Einfrieren der jährlichen Gehaltserhöhungen der Genfer Beamten in den Jahren 2025 und 2027.

Wir müssen den Besitz der Ressourcen ergreifen
Der Kapitalismus befindet sich nicht aufgrund mangelnden Reichtums in einer Krise. Die Arbeiterklasse hat noch nie so viel produziert wie heute. Das technologische Potenzial würde eine enorme Verkürzung der Arbeitszeit und eine effizientere und nachhaltigere Produktion ermöglichen.

Derzeit werden Reichtum und Technologie aber nicht im Dienst unserer Bedürfnisse eingesetzt, sondern um mehr Profit für eine Minderheit von Kapitalisten anzuhäufen. Die Kapitalistenklasse – die Unternehmenseigentümer – entscheidet, wie die Ressourcen genutzt werden.

Um diese Reichtümer den Interessen der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung unterzuordnen, muss die Wirtschaft unter die Kontrolle und in den Besitz der Arbeiterklasse gebracht werden. Nur wenn die Macht in den Händen der Arbeiter liegt, ist ein Ende der Krise und eine Behebung der Bedingungen, die heute eine effektive Arbeit verhindern, möglich.

«Wir wissen am besten, was am Arbeitsplatz nötig ist», sagt Corentin. Der ausreichende Reichtum und das Wissen der Arbeiter sind längst vorhanden, um menschenwürdige Bedingungen zu schaffen. Aber um das zu erreichen und aus der Sackgasse des Kapitalismus herauszukommen, müssen die Arbeitenden in den Kampf um den Besitz der Ressourcen eintreten.

Was du tun musst
Für Corentin ist klar: «Um die Errungenschaften zu erhalten und Verbesserungen zu erreichen, müssen wir uns mobilisieren.» Die Mobilisierung in grossem Massstab an jedem Arbeitsplatz und in jedem Sektor um ein klares Programm ist heute die Aufgabe der Kommunisten. Du musst diese Verantwortung in deinem Team dort, wo du arbeitest, übernehmen. Um alle deine Kollegen davon zu überzeugen, sich dem Kampf anzuschliessen, anstatt dem Pessimismus oder Zynismus zu verfallen, brauchst du die besten Argumente und ein klares Verständnis. Du brauchst eine marxistische Analyse!

Du musst ihnen zeigen können, dass sich der Kampf mit revolutionären Methoden lohnt und dass dies die einzige Lösung für die Krisensymptome ist, die derzeit an die Oberfläche kommen. Radikale Forderungen – zum Beispiel die Enteignung von Milliardären wie Gérard Wertheimer, ein in Genf lebender Erbe der Marke Chanel, dessen Vermögen allein in diesem Jahr um 3 Milliarden gewachsen ist – schrecken nicht ab, sondern ziehen Hunderte von Arbeitern an. Du musst sie auf der Grundlage dieser wissenschaftlichen Analyse, die den Weg nach vorne zeigt, organisieren.

Kommunist sein und überzeugend sein bedeutet, die marxistische Methode zu verinnerlichen und die täglichen Kämpfe mit dem Kampf gegen den Kapitalismus, für die sozialistische Revolution, verbinden zu können. Alle Werkzeuge, um diese kommunistische Arbeit zu leisten, findest du in der International Marxist Tendency. Bewaffne dich gemeinsam mit uns mit den besten Ideen, den richtigen Methoden und konkreten Aufgaben!