Anfangs Jahr zog ich nach Lugano, um im Tessin die RKP aufzubauen. Am 29. Februar fand ein grosser Streik der kantonalen Angestellten statt. Zu zweit haben wir vorbereitet, wie wir dort auftreten möchten. Am Treffen diskutierten wir über die kapitalistische Ausbeutung mit Marx’ «Lohn, Preis und Profit», die Bedingungen, die die Tessiner Arbeiter in den Streik treiben und was für den Sieg dieses Kampfes notwendig ist. Daraus schrieben wir ein Flugblatt. Am Streik diskutierten wir mit wütenden Lehrern und Pflegern über das kommunistische Programm. Am nächsten Tag trafen wir uns, um den Streik zu besprechen und die Lehren zu ziehen. Durch diesen Streik, den Frauenkampftag im März und den Palästina-Demos haben wir begonnen, uns wöchentlich zu treffen, um diese Interventionen zu diskutieren und zu planen. Nach drei Monaten haben wir so eine kommunistische Zelle mit sechs Genossen aufgebaut! 

Diese Zelle ist das Herz unserer Arbeit. Wir treffen uns wöchentlich und alle haben Parteiaufgaben, z.B. die Vorbereitung der Sitzung, die Finanzen, Social Media. Die Sitzung starten wir mit Diskussionen zu brennenden Fragen der Genossen und der Welt: Was sagen Kommunisten zu Frauenunterdrückung oder Palästina? Dazu lesen wir unsere Artikel als Vorbereitung. Im zweiten Teil planen wir konkret, wie wir die RKP aufbauen. Drei Genossen haben wir über Plakate/Sticker kennengelernt. Darum gehen wir oft Plakate aufhängen, aber wir intervenieren auch wöchentlich an Demos oder am Bahnhof. 

Damit man an diesen Interventionen etwas in der Hand hat, womit man direkt diskutieren kann, brauchen wir eine Zeitung. Darum haben wir eine Sitzung zur Zeitung gemacht: Welche Artikel von «der Kommunist» brauchen und übersetzen wir auf italienisch? Was schreiben wir selbst für Artikel zum Tessin? 

Am 13. April organisierten wir gemeinsam den ersten RKP-Rally. Ich erklärte den 12 Anwesenden, was für eine Partei wir gründen und wie man direkt mitkämpfen kann. Zwei neue Genossen erklärten unsere Finanzen und die erste Ausgabe der brandneuen Zeitung «il Comunista»! Ein Kindergärtner, der das erste Mal da war, sagte danach: «Wenn es eine echte kommunistische Partei gibt, dann muss ich dabei sein.» Er kaufte direkt unsere Zeitung. Dann diskutierten wir die nächsten Pläne für den Aufbau der RKP und beschlossen zwei Ziele: Wir mobilisieren 8 Kommunisten an den Gründungskongress der RKP in Bern! Und wir verkaufen alle 68 Zeitungen! Gesagt, getan: Nach dem Event gingen wir gleich los, um «il Comunista» unter die Tessiner zu bringen!