Gestern war die Lehrlings-OG eine Stunde lang in Zollikofen unterwegs. Und siehe da: Unter den ersten 20 mit der Zeitung angesprochenen 2 potenzielle Kongressteilnehmer.

Oli, der gerade mit der Arbeit fertig war, hat von weitem unsere Zeitung gesehen, kam in seinen Büezer-Klamotten auf uns zu und fragte, ob er so eine haben könne. Er hat unsere Plakate oft gesehen und ist „gwundrig über das, was da neues brodelt“. Er wählte bis anhin am ehesten PdA und ist richtig angepisst mit seinen Arbeitsbedingungen und der Welt. Wir haben u.a. über „umverteilen oder enteignen“ diskutiert und er wollte wissen, was uns von der PdA und anderen linken Parteien unterscheidet. Da waren wir zu schwammig. Die Antwort steckt glasklar im RKP-Manifest – speziell in der Einleitung! Genosse Böbbu wird das am Telefon nachholen. Oli musste weg, gab uns 20 CHF für die Zeitung und ist sehr interessiert, am Gründungskongress teilzunehmen.

Marmoush, ein Migrant aus Tunesien, kam von der Baustelle an den Bahnhof und musste weiter zum zweiten Job in ein Restaurant, weil er mit einem Lohn seinen Sohn nicht durchbringt. „Hätte ich das Kind nicht, wär ich schon lange weg aus diesem rassistischen Scheiss-Land“, sagte er mir. Wir diskutierten, warum Ukrainer willkommen sind und Araber nicht. Er sieht, dass ein Profitsystem mit big players dahinter steckt aber war sehr resigniert. Ich erklärte mit Zahlen, dass er nicht alleine ist mit seiner Misere, dass der arabische Frühling auch in die Schweiz kommen werde und dass wir uns mit der RKP darauf vorbereiten. Er will am Sonntag an unseren Kongress kommen. Für ein nächstes Mal würd ich vor Ort das Manifest öffnen (mit neuer Zeitung am Dienstag dann easy!) und die Absätze 72-79 „vorlesen“ und aufzeigen, wieso es diese Spaltung gibt und wie wir dagegen ankämpfen können.